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Extrembondage Mumifizierung – Grundsätzliches

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Jedem, der Praktiken in diesem Bereich probieren möchte und der nicht das große Glück hat, einen adäquaten Partner zu haben, empfehle ich dringlich von überstürzten Sessions, zweifelhaften Spielpartnern und falsch verstandenen Ehrgeiz abzusehen und sich nur mit Leuten, denen Ihr (sprichwörtlich) "blind" vertraut, einzulassen.

Ein "Kaffeehaus-Treffen", offene Gespräche über Vorstellungen, Phantasien, Wünsche (und natürlich auch Tabus) und reale Spiele nur behutsam steigernd anzugehen, dies ist der richtige Weg.

Und schließlich muss ich darauf hinweisen, dass ich zwar nach besten Wissen und Gewissen handle, aber keinerlei Haftung für die Anleitungen und Ratschläge übernehme, schließlich handelt es sich um Praktiken, die nur von volljährigen, mündigen Personen ausgeübt werden sollten und die bei aller Begierde soviel nüchterne Sachlichkeit walten lassen, dass in keinem Fall die Gesundheit gefährdet wird. In diesem Sinne – "have fun!"
Gump – mumien{klammeraffe}gmx-der Punkt dazwischen-at

Theoretisches -1.1) Der Fesselungsfetischismus

Weitverbreiteter Irrglaube ist, dass jemand, der sich mit Bondage beschäftigt, automatisch als Aktiver dominant, bzw. als Gefesselter devot ist. Fesselungspraktiken sind sicher für viele BDSMler eine der zahllosen Variationen im Rahmen dominant-devoter Rollenspiele, es gibt jedoch auch eine Ausformung dieser puren "Lust am Fesseln" in der Art einer fetischistischen Neigung.

Sind im SM-Bereich zum Beispiel bestimmte Fesselspiele oder Bondage-Techniken Teil einer umfassenden Session oder einer getroffenen Verabredung in Form bestimmter Rollenverteilungen zwischen einem aktiven und einem passiven Partner, so kann auch der Vorgang der Fesselung an sich zum einzigen und wahren Fetisch werden.

Der aktive Fetischist findet Lust und Befriedigung beim Fesseln, Einschnüren und Verpacken anderer, der eher passive Fetischist erlebt seinen Lustgewinn darin, selbst gefesselt und bis zur Bewegungslosigkeit "eingeengt" zu werden.

Während in der aktiven Haltung die Wehrlosigkeit des Gefesselten zu Erregung, auch Masturbation und letztendlich Befriedigung beitragen, ist es in der passiven Variante die eigene Hilf- und Bewegungslosigkeit, das Ausgeliefertsein des Fetischisten an seinen Fetisch und dessen Ausführenden.

Diese beiden unterschiedlichen Haltungen (aktiv und/oder passiv) können in einzelnen Fällen auch in einem Fetischisten vereinigt sein, so das dieser beide Vorlieben auszuleben sucht, vergleichbar dem "Switchen" bei dominant-devoten Spielen.

In einer Sonderform des Fesselungs-Fetischismus, der nicht allein mit Bändern und Seilen, sondern auch mit anderen Fixierungsutensilien arbeitet, verzichtet der Fetischist gänzlich auf Partner oder Partnerin und erregt sich an einer Art der fetischistischen Masturbation durch Selbstfesselungen ("Selfbondage"), oftmals bis zu einem Grad, der es ihm nicht mehr ermöglicht, sich selbst zu "befreien" und in leider vorkommenden Einzelfällen als Opfer autoerotischer Handlungen traurige Berühmtheit im Lokalteil der Zeitungen erlangt.

Eine weitere Gruppe sind die Materialfetischisten, sie finden ihre Erregung bei der Berührung eines bestimmten Materials, wie Plastik, Latex oder Leder. Im Ãœbrigen scheint es für so gut wie jedes Material oder Gegenstand irgendwo auf der Welt zumindest einen zu geben, für den es einen Fetisch darstellt – so mein Eindruck nach einigen Jahren im Web.

Theoretisches – 1.2) Hintergründe, Ursachen

In der Fachliteratur zur Sexualpsychologie, die sich meiner Meinung nach noch immer völlig unzureichend mit dem Thema Fetisch beschäftigt, kommt ein Umstand zur Sprache, mit dem Einige vielleicht Schwierigkeiten haben, ihn zu akzeptieren oder gar zu verstehen. Denn die Lust am Fesseln fällt per Definition in die Kategorie Fetischismus und dieser gilt nach wie vor als sexuelle "Störung".

Im Original lautet es dann so – Die Hauptmerkmale des Fetischismus sind wiederkehrende, starke sexuelle Impulse und sexuell erregende Phantasien, an denen der Gebrauch eines leblosen Objektes, oft unter Ausschluss aller anderen Stimuli, beteiligt ist.

Es findet hier aber leider eine ziemlich abstrakte Verallgemeinerung statt, denn nach gängiger Meinung, die übrigens seit über 100 Jahren unverändert gelehrt wird (!), kann ein Fetischist nur unter Zuhilfenahme seines "fetischistischen Objekts" Befriedigung, sprich den Höhepunkt erreichen.

Was natürlich in der Praxis so nicht stimmt, denn sehr viele Praktizierende finden Ihre sexuelle Befriedigung nach wie vor im Geschlechtsverkehr und sehen das Ausleben Ihrer Neigungen und Phantasien als Bereicherung an, ohne dass dieses zwingend zum Lustgewinn erforderlich ist.

Demnach kann man diese Neigung in drei "Intensitätsstufen" einteilen:

  • * 1. der Fetisch gefällt
  • * 2. der Fetisch wirkt erotisierend
  • * 3. der Fetisch ist unabdingbar nötig zur sexuellen Stimulanz

Vielleicht wäre es auch korrekter, wenn man vom Begriff der „Störung“ abkommt und statt dessen von „abnormen Verhalten“ gesprochen wird – mit dem Vermerk das „abnorm“ eben nur „außerhalb der Norm“ und somit nichts anderes als „individuell“ bedeutet.

Von Zeit zu Zeit tauchen immer wieder Verweise auf frühkindliche Prägungen und Fixierungen auf, die durch "äußere" Einflüsse, wie z.B. das Elternhaus verursacht werden. In diesem Zusammenhang sei nur noch erwähnt, dass in Bezug auf egal welche Entwicklung innerhalb der menschlichen Sexualität, ein solcher Verweis grundsätzlich richtig ist. Nur ist leider unerforscht, was nun wirklich exakt der Auslöser ist.

Auch die sexuelle Veranlagung zu bestimmten oder allgemeinen Vorlieben der Nicht- Fetischisten finden ihre Wurzeln genau in diesem Lebensabschnitt.

Mein Resümee aus mehr als 20 Jahren Beschäftigung mit dieser Thematik ist, dass ich erstens niemand kennen lernte, dem ein einschneidendes Erlebnis seiner Kindheit bewusst wäre, dass die fetischistische Neigung ausgelöst haben könnte und dass es zweitens viel mehr Gleichgesinnte gibt, als man allgemein hin annehmen würde.

Theoretisches – 1.3) Definitionen

Bondage ist ein englischer Begriff (Bond) und bedeutet „Hörigkeit“, „Knechtschaft“ oder „Fessel“. Hier ist damit gemeint, dass jemand (hier Aktiver genannt) einen anderen (hier Passiver genannt) fesselt. In diesem hier gemeinten Sinne ist es eine Art psychologisches Hilfsmittel um dem Passiven (wenn er damit einverstanden ist) den Zustand der totalen Passivität erleben zu lassen.

Es geht dabei keinesfalls darum, jemanden seiner Bewegungsfreiheit zu berauben, um mit ihm Dinge tun zu können, die gegen seinen Willen sind. Das wäre nicht Bondage, sondern strafbare Gewalt.

Ein Bondage ist gewöhnlich Teil einer erotischen Session und wird dort emotional mit Erregung, Hingabe, Vertrauen oder ähnlichem assoziiert. Es kann bewirken, dass die Beteiligten neue oder schon bekannte Gefühle besonders intensiv wahrnehmen, da eine körperliche Einengung auch den Geist sich auf das „Wesentliche“ konzentrieren lässt. Siehe dazu auch "Sensual deprivation".

Es gibt keine starren Vorschriften, wie eine Session ablaufen muss. Das einzige Kriterium ist, dass es allen Beteiligten Spaß macht, wobei „Spaß“ im Sinne von BDSM nicht immer etwas mit lachen zu tun haben muss. Manchmal sind es einfach neue, sehr intensive tiefe Erfahrungen, die man mal gemacht haben möchte. Oft ist man sich nicht sicher, ob man das wirklich erleben möchte. Dann kann man das mit dem Partner seines Vertrauens besprechen und es vorsichtig ausprobieren.

Wieso macht Bondage Spaß?

Da gibt es eine Menge von Gründen. Viele Leute erregt es mächtig, dass sie absolut hilflos sind, dass jemand alles mit ihrem Körper machen kann und sie ihn davon nicht abhalten können.
"Ich werde Dich jetzt kommen lassen und Du kannst nichts dagegen tun."
Es ist ein sehr hoher Vertrauensbeweis, wenn Du Dich hilflos fesseln lässt. Es ist extrem erotisch, wenn Du gespreizt, lüstern und feucht Deinen Partner zwischen Deinen Beinen knien siehst, und er Dich für seinen Genuss verwenden kann – oder Dir unerträglichen Genuss verschafft.

Für andere ist es das einfache Gefühl, dass sich Fesselungen gut anfühlen. Festes Zuschnüren kann eine intensive Stimulation verursachen und eine großzügig angelegte Bondage kann ein ähnliches Gefühl wie Peitschen hervorrufen.

Gefesselt zu sein, kann sehr bequem sein, jeder Verantwortung enthoben – Du kannst Dich um nichts kümmern, deshalb brauchst Du auch nichts zu tun. Wenn Du überall gefesselt bist, kannst Du nur mehr genießen.

Wieder für andere ist es eine heftige Erregung, sich zur Wehr zu setzen und dabei die Kontrolle über den Körper zu verlieren. Es kann einen Orgasmus enorm verstärken, wenn Du kommst und jeder Muskel wehrt sich gegen die Fesseln, während Du versuchst, die Hände frei zu bekommen und das Gesicht Deines Partners zwischen Deine Beine zu drücken.

©Gump – mumien@gmx-der Punkt dazwischen-at